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Indien 1914, S. 94

94 ROUTE 11.BANGALORE. Von Madrasschweine, Gazellen (Gazella Bennetti), Schwarzbockantilopen (blackbuck,
Antilope cervicapra), Hasen, Bekassinen, Wachteln, Dschungelhühner,
allerlei Raubvögel u. a. Beste Jagdzeit April (zu Beginn des frischen
Graswuchses).

Von Madras (Central Station) nach (132 M.) Jalarpet, wo die
Linie nach Calicut abzweigt, s. S. 91. Die Bahn ersteigt das süd-
liche Plateau des Dekkhan (S. 100) mit seinen weiten öden, z. T. be-
waldeten oder auch bebauten Ebenen, niedrigen, phantastischen
Bergzügen und Felsinseln. Angebaut wird vorzugsweise eine Art
Hirse (Ragi), bei reicher Bewässerung Reis.

176 M. Bowringpet (850m), bereits im Staate Mysore gelegen,
Knotenpunkt für die Zweigbahn nach Marikuppam.

Die Bahn nach Marikuppam (10 M.) durchzieht die Goldfelder
von Kolar, die reichsten Indiens, die den Eingebornen schon lange be-
kannt waren und seit 1880 in moderner Weise ausgebeutet werden. Jahres-
ertrag über 2¼ Mill. £. Der Staat Mysore, der selbst beteiligt ist, hat eine
lange elektrische Kraftübertragung von den Cauvery-Fällen (S. 96) hierher
angelegt. Das Gold wird aus Quarzadern gewonnen. Bei Station Nine
Reefs beginnt die entsetzlich trostlose Minenstadt mit ihren unüberseh-
baren Reihen von Kuli-Hütten, niedrigen Offices und Maschinenhäusern.
Gewaltige Stampfwerke, die elektrisch getrieben werden, zerkleinern den
Quarz zu Staub, Quecksilberwäschereien entziehen diesem das Gold. Vor-
letzte Station ist Champion Reef, die freundlichere Europäersiedelung,
mit Gärten, dazwischen ungeheure Halden zerpulverten Quarzes. Der Be-
such der Goldfelder ist nur mit Empfehlungen auszuführen, da Unterkunft
und Verpflegung sonst nicht zu haben sind.

219 M. Bangalore. — Bahnhof: Cantonment (Pl. C D 1) für die
europäische Civil & Military Station; zweiter Bahnhof, City (Pl. A 2;
Bahnrest.), 2 M. weiter, für die Eingebornenstadt und die Linien nach
Mysore (S. 96), sowie nach Guntakal (S. 101) und Hubli (S. 101).

Gasth.: Cubbon Hot. (Pl. a: C 2), High Ground, Cubbon Road, un-
weit der Residency, West End Hot. (Pl. b: C 2), High Ground, nahe
dem Rennplatz, beide recht gut, 7-10 R. (die Wohnräume großenteils garten-
umgebene Bungalows). Bescheidener: Albert Victoria Hot. (Pl. c:
D 3), Brigade Road; Central Hot., Infantry Road.

Fuhrwerk. Hackney-Wagen: Einspänner die erste Stunde oder die
ersten 8 Meilen 1 R., II. Kl. 12 a., jede folgende Stunde oder Meile:
6 bzw. 3 a.; Zweispänner das Doppelte. Ohne Abmachung gilt Zeittarif.
Bei den großen Entfernungen ist Fahren geboten.

Post (Pl. C 2); Telegraph (Pl. D 3).

Bank: Bank of Madras (Pl. 2: D 3), Old Museum Road, gegenüber
dem Telegraphen-Amt, 11-3, Sa. 11-2 Uhr.

Hospitäler: Victoria Hospital; Bowring Civil Hospital (Pl. 3: D 2);
Lady Curzon’s Hospital for Women and Children (Pl. 4: D 2).

Buchhändler: Higginbotham’s Ltd., South Parade Ground. — Photo-
graph: Wiele (deutsch). — Allgemeine Ausrüstung: Spencer & Co. Export
und Import: E. F. H. Wiele (deutsch), auch Auskunft über Jagdverhältnisse
(S. 93). Alle an der Südseite des General Parade Ground (Pl. D E 3).

Klub: United Service Club (Pl. C 4), 27 Residency Road.

Rundfahrt (mit Aufenthalt 2-3 St.): durch Cubbon Park zum Museum,
dann längs der Südseite des Parade Ground; hierauf zum Lal Bâgh und
zurück durch Fort, Pettah, vorüber an der Residency, und zum Palast
des Mahârâja.

Bangalore (950m), die zweite Residenz des Mahârâja von
Mysore, mit 189500 Einwohnern, hat eine Mitteltemperatur von
24,5° C., gilt als sehr gesund und ist daher ein beliebter Wohn-